NPD erzielt 1,1 Prozent

Landtagswahl in Hessen und Bundestagswahl in Hessen und Rheinland-Pfalz

Trotz des desolaten Zustands der Partei hat die NPD bei der hessischen Landtagswahl gut 11.000 Stimmen hinzugewinnen und ihr Ergebnis von 0,9 auf 1,1 % steigern können. Sie kommt damit in den Genuss staatlicher Parteienteilfinanzierung. Bei der zeitgleichen Bundestagswahl kam die NPD in Hessen und in Rheinland-Pfalz ebenfalls auf jeweils 1,1 Prozent.

Trotz des desolaten Zustands der Partei hat die NPD bei der hessischen Landtagswahl gut 11.000 Stimmen hinzugewinnen und ihr Ergebnis von 0,9 auf 1,1 % steigern können. Sie kommt damit in den Genuss staatlicher Parteienteilfinanzierung. Bei der zeitgleichen Bundestagswahl kam die NPD in Hessen und in Rheinland-Pfalz ebenfalls auf jeweils 1,1 Prozent. In nahezu allen Wahlkreisen konnte die NPD ihr Landtagswahlergebnis 2009 halten oder steigern, lediglich in vier gelang dies nicht. An absoluten Stimmen verlor sie sogar nur in einem Frankfurter Wahlkreis – und auch hier nur eine Stimme. Die höchsten Zuwächse konnte sie in den drei Wahlkreisen des Main-Kinzig-Kreises verzeichnen. Landesweit lagen die Ergebnisse zwischen 0,3 % in einem Frankfurter Wahlkreis und 2,9 % in der „Homezone“ Wetterau, wo auch Landeschef und Spitzenkandidat Daniel Knebel wohnt. Beim Vergleich der kreisfreien Städte mit den (nicht-städtischen) Landkreisen zeigt sich wenig überraschend, dass die NPD in den Städten noch erfolgloser ist als in den anderen Regionen: Hier steht ein Stimmenanteil von 0,7 % dem von 1,2 % gegenüber. NPD-Wahlkampf hat in Hessen – abgesehen von den Minikundgebungen im Rahmen der Deutschlandfahrt der Bundes-NPD – nicht stattgefunden. Zudem dauern die internen Querelen an. Seit der Gründung der Die Rechte in Hessen hat die NPD einige aktive Mitglieder an diese verloren. Der vormalige Schatzmeister Markus Arlt hatte aufgrund von Unterschlagung von Parteigeldern Anfang des Jahres die Partei verlassen müssen. Kurz vor dem Wahltermin ist auch noch der Kreisvorsitzende Bernd Hilpert ausgetreten. Kein Wunder also, dass der NPD der kleine Erfolg und die damit verbundenen finanziellen Zuwendungen mehr als gelegen kommen.

Die Rechte trat bei der Landtagswahl nur in einem Wahlkreis und dort nur mit einem Direktkandidaten an: Im Wahlkreis Main-Kinzig III konnte ihr Landesvorsitzender Pierre Levien 290 Erststimmen (0,4 %) auf sich vereinigen.

Die Republikaner verloren 6.200 Stimmen und kamen nur noch auf 0,3 %.

Bundestagswahlergebnisse in Hessen und RLP

Bei der Bundestagswahl erzielte die NPD in Hessen das gleiche Ergebnis wie 2009: 1,1 %. Dennoch erhielt sie 1.800 Stimmen weniger als vor vier Jahren. Die Republikaner stürzten von 0,6 % auf 0,3 % ab, pro Deutschland errang gerade einmal 3.780 Zweitstimmen und kam auf 0,1 %.

Das beste Erststimmen-Ergebnis der NPD holte Geschäftsführer Daniel Lachmann mit 2,8 % im Wahlkreis Main-Kinzig/ Wetterau II/ Schotten. Der Vorsitzende Daniel Knebel kam in seinem Wahlkreis Wiesbaden auf 0,7 %. Wenig überraschend zeigte sich, dass die NPD dort, wo sie über halbwegs funktionierende und aktive Strukturen verfügt, ihre besten Ergebnisse einfährt, also in der Wetterau, im Main-Kinzig-Kreis und Hanau. Auch die Verankerung oder Bekanntheit der Kandidaten vor Ort kam den jeweiligen Ergebnissen zugute.

In Rheinland-Pfalz fiel das NPD-Ergebnis 0,1 % geringer aus als vor vier Jahren. Mit knapp 24.000 Stimmen kam die Partei auf 1,1 %. Das beste Zweitstimmenergebnis gab es mit 1,9 % in Kaiserslautern und 1,7 % in Pirmasens (2009: jeweils 2 %). In Pirmasens gingen 1,9 % der Erststimmen an Ricarda Riefling, 2009 konnte die NPD hier noch 2,8 % verbuchen. Das niedrigste Erststimmenergebnis fuhr Safet Babic mit 0,9 % in Trier ein.

Die REP halbierten ihr Ergebnis von 0,8 auf 0,4 % und verloren knapp 10.000 Zweitstimmen. In den einzelnen Wahlkreisen lagen die Ergebnisse zwischen 0,1 und 1,2 % in Ludwigshafen/Frankenthal. Pro Deutschland kam auf 0,2 %.

Weiterlesen