Artikel von Carl Kinsky

Foto: Screenshot Youtube
Jens Becker und David Ekwe-Ebobisse werben für ihr Lebensmittelgeschäft.
„Mister Raw“ und das „Königreich Deutschland“ in Hessen

Für die „Reichsbürger“ des „Königreichs Deutschland“ bietet der Anstieg irrationaler Weltanschauungen im Zuge der Corona-Krise eine Chance, neue Mitglieder zu gewinnen und neue Wohnprojekte für Pandemieleugner*innen zu schaffen. Mit der Hilfe eines Frankfurter Ernährungsberaters entstand im Mai 2022 in Hasselroth erstmals solch ein Projekt in Hessen.

Als die Graphic Novel 2021 in den USA erschien, wurde sie schnell zu einem Erfolg. Nun ist sie endlich auch auf Deutsch erschienen. Die Juristin und Historikerin Rebecca Hall nimmt Leser*innen mit auf ihre Reise bei der Erforschung der Geschichten widerständiger versklavter Schwarzer Frauen im Rahmen des transatlantischen Sklavenhandels.

Eines vorweg: Die Behauptung des Verlages, dass es sich um das erste Buch handele, das die Geschichte antifaschistischer Bewegungen in Deutschland beleuchtet, ist schlichtweg falsch. Hierzu sind schon einige Bücher verfasst worden. Ironischerweise werden sie sogar als Quellen zitiert. Aber seien wir gnädig und lassen eine solche Behauptung, die offenbar Werbezwecken dient, einmal durchgehen.

Markus Krall (l.) und Benjamin Mudlack (r.) in einem Video der Atlas Initiative.
Die rechtslibertäre „Atlas Initiative“ aus Frankfurt

Die „Atlas Initiative“ strebt eine Gesellschaft an, in der eine absolut freie Marktwirtschaft ohne sozialen Ausgleich herrscht. Sie möchte die „traditionelle Kernfamilie“ stärken, richtet sich gegen „illegale Einwanderung“ und fordert „Meinungsfreiheit statt politischer Korrektheit“. Der Aufbau bundesweiter Strukturen soll helfen, ihre Vorstellungen durchsetzen.

Foto: Olaf Kosinsky
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
Der Koalitionsvertrag der Ampel

Die geplanten Reformen der neuen Koalition dürften das Leben in Deutschland in mancherlei Hinsicht etwas angenehmer machen. Schön wird es dadurch noch lange nicht.

Die Graphic Novel erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Eleni, die sich gemeinsam mit ihrem Alt-68er Freund Rudi entschließt, den Wahlkampf der AfD aufzumischen. Dafür greifen sie auf klassische Taktiken einer Kommunikationsguerilla zurück. Sie überkleben Wahlplakate, ändern Wahlbotschaften ab und verstreuen Vogelfutter auf die Bundesgeschäftsstelle der AfD, damit diese von Vögeln zugekotet wird. Zwischendurch werden sie dafür zur Zielscheibe neonazistischer Gewalt aus dem Umfeld der AfD.

100 Jahre Pogrom von Tulsa

Vom 31. Mai bis 1. Juni 1921 überfiel die weiße Bevölkerungsmehrheit das Schwarze Viertel in der US-amerikanischen Stadt Tulsa. Mit staatlicher Duldung wurde das Greenwood-Viertel geplündert und nahezu komplett zerstört, bis zu 300 Menschen wurden getötet und hunderte verletzt. Das Pogrom wurde über Jahrzehnte verschwiegen und vertuscht, bis die Opfer, ihre Nachfahren und antirassistische Aktivist*innen Aufarbeitung und Gerechtigkeit einforderten.

Foto: NearEMPTiness (CC BY-SA 4.0)
Markus Krall (links) auf der Frankfurter Buchmesse 2019.
Die eigennützige und antidemokratische Politik rechter Finanzakteure

Seit Jahren arbeiten (extrem) rechte Akteure aus der Finanz- und Edelmetallbranche daran, ihr gesellschaftliches Profil zu erweitern. Sie beschwören apokalyptische Untergangsszenarien, die den Verlust von Privatvermögen und der bürgerlichen Freiheit durch eine finstere internationale Verschwörung vorhersagen, um zugleich ihre eigenen Finanzdienstleistungen zu bewerben. Vermeintliche Finanzexpertise, autoritäre Politikvorstellungen, Rassismus und Sexismus erweisen sich als potente Mischung, welche durch die Corona-Krise zusätzlich begünstigt wird.

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Nina Megre zusammen mit Konstantin Kirch auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Die „Anastasia-Bewegung“ in Hessen

Im ländlichen Raum Nordhessens haben in den letzten Jahren AnhängerInnen der „Anastasia-Bewegung“ als „Familienlandsitze“ benannte Siedlungsprojekte gegründet. Dabei handelt es sich um Strukturen einer zutiefst rassistischen und antisemitischen rechtsesoterischen Bewegung.

Foto: Beobachternews
Die mediale Selbstinszenierung des rechten YouTubers Henryk Stöckl

Der 25-Jährige Immobilienkaufmann Henryk Stöckl aus dem Großraum Frankfurt buhlt wie zahlreiche andere AfD-nahe „YouTuber“ um die Gunst eines wachsenden reaktionären Publikums auf der Suche nach ihren ideologischen Überzeugungen gemäßen „Nachrichten“.