D: Gilt "Deutschland-Pakt" in der Landeshauptstadt noch?

Düsseldorf – Er kenne, schrieb am Freitag Dr. med. Günther Hartwig in einem Kommentar auf der Homepage der Bundes-DVU, „inzwischen kein NPD-Mitglied mehr, das mit DVUlern noch etwas zu tun haben will“. Hartwig, Listen-Sechster der NPD für die NRW-Landtagswahl 2010, irrt. Es gibt solche NPDler noch – wenn auch nur vereinzelt. 

„Eine Zusammenarbeit zwischen NPD und DVU wird es nicht mehr geben“, hatte Hartwig notiert. Für weite Teile von NRW mag das zutreffen, doch ausgerechnet in der Landeshauptstadt setzen die Vertreter der beiden extrem rechten Parteien ihre über die Jahre praktizierte Kooperation fort, als hätte es die Aufkündigung des zwischen NPD und DVU vereinbarten „Deutschland-Paktes“ nicht gegeben.

Ungeachtet des Zerwürfnisses auf Bundes- und Landesebene lobt Düsseldorfs NPD die „langjährige Zusammenarbeit der nationalen Parteien“ vor Ort. Man werde zusammen mit Vertretern der DVU auch am 30. August für den Stadtrat kandidieren. So ist denn auch Karl-Josef Roß (Jahrgang 1950), Beisitzer im Landesvorstand der DVU, auf dem zweiten Platz der NPD-Reserveliste für den Stadtrat zu finden. Außerdem kandidiert er als Wahlbezirkskandidat der NPD in Düsseltal Südost/Flingerbroich und als „Spitzenkandidat“ für die Bezirksvertretung des Stadtbezirks 2 (Düsseltal Nord/Südwest/Südost, Flingern West, Flingerbroich). Mit Kurt Schöfisch (Jahrgang 1958) findet sich ein weiterer DVUler unter den NPD-Kandidaten. Er tritt für den Stadtrat im Wahlbezirk Alt-Eller an, außerdem als Erster der NPD-Liste für die Bezirksvertretung des Stadtbezirks 8 (Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach, Alt Eller, Eller West). (ts)