NRW: NPD-Schwerpunkt Ruhrgebiet

Düsseldorf - Überraschungen blieben bei der Bundestagswahl weitgehend aus, was das Abschneiden der Parteien der extremen Rechten in NRW betrifft. Die NPD konnte sich landesweit lediglich um 0,1 auf 0,9 Prozent verbessern - mit einem deutlichen Schwerpunkt im Ruhrgebiet einerseits und einer Fülle weißer Flecken vor allem in Ostwestfalen und im Münsterland andererseits. Die „Republikaner“ stagnierten bei 0,3 Prozent und konnten sich eigentlich nur noch auf ihre Verbände in Herne, Essen, Düsseldorf und Wuppertal stützen. Die DVU kam nicht über 0,1 Prozent hinaus. In einer Vielzahl von Kreisen werden für sie gar 0,0 Prozent ausgewiesen.

Die NPD erreichte ihr bestes Zweitstimmenergebnis mit 2,1 Prozent im Wahlkreis Duisburg II. Mit einigem Abstand folgen die Wahlkreise Gelsenkirchen (1,7 %), Düren und Essen II (jeweils 1,5 %) sowie Oberhausen – Wesel III (1,4 %). Die NPD-Direktkandidaten mit den höchsten Werten sind Joseph Andreas Mertens in Gelsenkirchen (3,5 Prozent), Rudi Frank Theißen in Duisburg II (3,1 %), Volker Braun in Essen II und Markus Schumacher in Herne – Bochum II mit jeweils 2,1 %, außerdem mit jeweils 1,8 Prozent in Oberhausen – Wesel III Wolfgang Georg Duda, in Hagen – Ennepe-Ruhr-Kreis I Thorsten Crämer, in Hamm – Unna II Hans-Joachim Voß und in Düren Ingo Haller. Besonders schwach schnitt die NPD in Münster (0,4 %) sowie in den Wahlkreisen Düsseldorf I, Borken II, Coesfeld – Steinfurt II und Köln II ab, wo sie über 0,5 Prozent nicht hinauskam.

Die „Republikaner“ verzeichneten ihre höchsten Ergebnisse in Herne – Bochum II (1,1 %), Essen II (0,9 %), Düsseldorf II und Wuppertal I (jeweils 0,8 %). Ihr einziger Direktkandidat Bernd Blech holte in Herne – Bochum II 2,2 Prozent der Erststimmen. In sieben Wahlkreisen kam die Partei nur noch auf 0,1 Prozent: in Steinfurt III, Borken II, Steinfurt I – Borken I, Coesfeld – Steinfurt II, Rhein-Sieg-Kreis II, Köln II und Bonn.

Die DVU blieb fast durchgehend unter der Grenze der Wahrnehmbarkeit. Eine kleine Ausnahme ist Dortmund, wo sie mit einem Mandat im Stadtrat vertreten ist. In den beiden dortigen Wahlkreisen entfielen 0,6 bzw. 0,5 Prozent auf die „Deutsche Volksunion“.

Wo die NPD mit Direktkandidaten antrat, erhielt sie durchgehend mehr Erst- als Zweitstimmen. Dabei galt die Faustregel: Das Erststimmenergebnis der NPD entspricht in etwa den addierten Zweitstimmen von NPD, REP und DVU. Zwei Ausnahmen gab es aber: In Gelsenkirchen und Herne – Bochum II holten die NPD-Direktkandidaten deutlich mehr Erststimmen (im Fall Herne – Bochum II gilt dies auch für den einzigen REP-Wahlkreiskandidaten). Ein Erklärungsansatz: In beiden Wahlkreisen trat „Die Linke“ nicht mit Direktbewerbern an, so dass zwischen 12 und 13 Prozent der Wähler sich bei der Erststimme anders zu entscheiden hatten. Ein kleiner Teil davon – zwischen einem und zwei Prozent – könnte am Ende für NPD bzw. REP votiert haben. (rr)

Meta