Unna/Hamm – Neben der „Nationalen und Sozialistischen Kameradschaft Hamm“ sind auch die „parteifreien“ Neonazis aus Unna und Lünen in den Wahlkampf der NPD eingestiegen.
Die Neonazis aus Hamm berichten tagesaktuell und bebildert über ihren Einsatz (/nrwrex/2009/09/nebenbei-wahlkampf-lyriker ) für die NPD. Eine Begründung, warum sie die NPD unterstützen, lieferten sie nicht. Ihre Kameraden aus Lünen („Freie Nationale Aktivisten aus Lünen“, FNAL) waren unter anderem am vorigen Samstag aktiv, als sie gemeinsam mit dem NPD-Kreisvorsitzenden für Unna und Hamm, Hans Jochen Voß, bei der „Lünscher Mess“ Flugblätter verteilten. Für die NPD tätig ist auch der „Nationale Widerstand Unna“, der seine Internetseite inzwischen „Freies Netz Unna“ nennt, um den Eindruck, man sei eine feste Organisation, zu vermeiden. Die Unnaer Neonazis berichten, sie seien „jeden Tag“ für die NPD aktiv und hätten „bereits tausende Wahl-Zeitungen an unzählige Haushalte in dem Kreisgebiet verteilt“.
Sie haben offenbar erkannt, dass es ein Widerspruch sein könnte, sich selbst zu den „Autonomen Nationalisten“ zu rechnen und gleichzeitig für eine Partei Wahlzeitungen in die Briefkästen zu stopfen. „An dieser Stelle sei nochmals erwähnt“, so schreiben sie auf ihrer Homepage, „dass die autonom agierenden Aktivisten sicherlich nie eine Partei unterstützen, welche selbst Teil dieses Systems ist und deshalb nie ein Weg zum nationalen Sozialismus sein kann.“ Allerdings tue sich gerade der NPD-Kreisverband Unna „durch sein Verhalten gegenüber den radikalen nationalen Kräften positiv hervor, so dass eine Unterstützung im Wahlkampf ein Zeichen nationaler Solidarität ist“. Im Endeffekt gehe es um Deutschland: „Das darf niemals vergessen werden.“
Jener NPD-Kreisverband, dessen Vorsitzender Voß in der jüngsten Vergangenheit seine Geldbörse für „Autonome Nationalisten“ weit geöffnet hatte (/nrwrex/2009/07/do-3000-euro-f-rs-autonome-nichtstun-teil-2 ), sieht das ähnlich: „Über alle Unterschiede hinweg eint uns ein gemeinsames Ziel. Das Ziel ist das Reich.“ (ts)