Dortmund – Carsten Köppe, einst Chef der Neonazi-„Kameradschaft Dortmund-Witten“ und in den letzten Jahren regelmäßig Veranstalter von Rechtsrock-Konzerten, gerät in der Szene wieder einmal in die Kritik.
Eine der Bands, die Anfang März bei einem von Köppe (mit)veranstalteten Konzert in Sachsen auftrat, beklagt sich nun, man habe „für ganze 50 Euro“ gespielt. In einem Neonazi-Forum schreibt die Band „Cynic“ weiter: „Angesichts dessen, dass wir noch die Band Preussenstolz bei hatten, die spontan auch aufgetreten sind, weil einige angekündigte Bands ja nicht vor Ort waren, finden wir 50 € für zwei Bands bei dem hohen Eintrittspreis sehr frech.“ Noch frecher sei aber, „dass der Herr C. Köppe (Veranstalter!) kurz darauf noch entspannt in den Urlaub fliegt anstatt seine offenen Rechungen zu begleichen“. Nicht nur man selbst sei „geprellt“ worden: „Es sind noch mehrere Rechnungen in vierstelliger Höhe offen. Für diese Summe könnte man theoretisch ja mal schnell in den Urlaub fliegen...“
Köppe war in der Vergangenheit bereits des Öfteren kritisiert worden, weil er mit dem Auftritt von Bands geworben haben soll, die tatsächlich gar nicht auftreten würden. Außerdem gehe es ihm bei den von ihm organisierten Konzerten vor allem um den eigenen Gewinn. Zudem wird ihm vorgehalten, mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet zu haben.
Auch bei dem Konzert am 6. März, das ursprünglich in Belgien stattfinden sollte, standen am Ende vier der Bands, mit denen zuvor auf einem Flyer geworben worden war, nicht auf der Bühne. Das Konzert hatte kurzfristig nach Sachsen verlegt werden müssen, da den Veranstaltern in Belgien eine Halle gekündigt worden war. (ts)