HSK: Streit unter Rechtsrock-Bands – „Früher gab es was auf die Fresse!“

Arnsberg – Das eine oder andere Mal standen die nordrhein-westfälischen Neonazi-Bands „Extressiv“ und „Weisse Wölfe“ in den letzten Jahren gemeinsam auf der Bühne. Jetzt scheint das Tischtuch zerschnitten: Zu besichtigen ist eine Schlammschlacht unter Rechtsrockern.

Zwei Autoren in einem einschlägigen Internetforum – einer nennt sich „Extressiv“ und behauptet, für die gleichnamige Band zu sprechen, der andere schreibt als „meister-proper“ und behauptet, in den letzten drei Jahren zu den „Weissen Wölfen“ gehört zu haben – lassen kein gutes Haar an Stjepan Jus, dem „Kopf“ der „Weissen Wölfe“ aus Neheim-Hüsten (Hochsauerlandkreis). Dessen Namen nennen sie zwar nicht, aber seinen Spitznamen „Schnack“, unter dem Jus in der Vergangenheit auch in jenem Forum unterwegs war.

Autor „Extressiv“ beklagt sich über Gerüchte, die jener Jus/„Schnack“ in die Welt gesetzt haben soll: Die Band „Extressiv“ werbe demzufolge Musiker von den „Weissen Wölfen“ ab. „Alles erstunken und erlogen“, meint Autor „Extressiv“ und erhebt umgekehrt gegen Jus/„Schnack“ genau diesen Vorwurf: „Wir entsinnen uns an eine Silvesterfeier im Hause Extressiv, wo besagter Herr Schnack - Duzen würden wir ihn nicht mehr - an einen Musiker der Band herantrat und ihn mit einem lieblächelndem schleimgefüllten Gelaber wie aus einer Schüssel Wackelpudding umwarb in seiner Band das Instrument zu spielen.“

Künftige gemeinsame Auftritte scheinen so schwer vorstellbar. Autor „Extressiv“ jedenfalls schreibt: „Wir distanzieren uns eindeutig von den Weißen Wölfen, ihren Umgangsformen und ihrer Anwesenheit auf irgendwelchen Konzerten...“

Autor „meister-proper“ schlägt in die selbe Kerbe: „Die Abwerbung fand umgekehrt statt. Herr Schnack hatte versucht fast die ganze Extressive Besetzung bis auf den Sänger für sein Solo Projekt gewinnen.“ Aber nicht nur das. Jus/„Schnack“ habe auch noch Musiker seiner eigenen Band übers Ohr gehauen. Frei-CDs, die die Band bei ihrer letzten Produktion vom Produzenten erhielt, habe er nicht komplett an die Musiker als Ausgleich für deren Aufwand kostenlos weitergereicht, sondern ihnen dafür 8,50 Euro pro Stück abgeknöpft. Die „Weissen Wölfe“ werden für den musizierenden Neonazi-Musiker „meister-proper“ so nun zu den „Jüd...... Wölfen“.

„Das ist wohl gemerkt nur die Spitze des Eisberges“, meint „meister-proper“ mit Blick auf Jus und seine „Weissen Wölfe“. Was unter der Wasseroberfläche zu finden ist, wird in jenem Neonaziforum nicht mehr verraten. Der Thread wurde inzwischen geschlossen. Interne Differenzen gehören nicht per Internet ausgebreitet. Autor „Pride Honour“ hatte aber – noch nachlesbar – eine Alternative parat, wie man mit Jus/„Schnack“ umzugehen hat: „Früher gab es was auf die Fresse und fertig!“ (ts)

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