Duisburg – Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis „pro NRW“ erkennen würde, dass sich aus dem „Fall Sauerland“ mit rechtspopulistischen Tönen womöglich Honig saugen ließe. Nun ist es so weit: Für den 28. August hat die selbst ernannte „Bürgerbewegung“ eine „große Protestdemonstration durch die Duisburger Innenstadt“ angekündigt.
„Landesweit“ werde die Veranstaltung beworben, tönt „pro NRW“. „Sauerland geht – Pro NRW kommt: Oberbürgermeister Adolf Sauerland sofort abwählen!“ soll das Motto der Demonstration sein, die ihren Abschluss auf dem Burgplatz vor dem Duisburger Rathaus finden soll.
Ob die Idee in den eigenen Reihen entstanden ist, wird sich wohl nie sicher in Erfahrung bringen lassen. Womöglich haben sich einige „pro“-Funktionäre auch durch die Diskussion in den Kommentarspalten der extrem rechten Internetplattform „Gesamtrechts“ inspirieren lassen, die auch von „pro“-Mitgliedern regelmäßig frequentiert werden.
Dort hatte der Neonazi Christian Worch bereits am Dienstag der vorigen Woche geschrieben: „Wenn ich bei pro NRW was zu sagen hätte, WÜRDE ich so eine Demonstration noch heute abend anmelden (für nächstes oder besser übernächstes Wochenende; letzteres, um ein bißchen mehr Vorlaufzeit zu haben). Aus dem Gespür heraus, daß der OB von Duisburg fällig ist; daß die Medien seinen Kopf verlangen werden. Und daß ich dann mit so einer Demo voll im Trend liege.“ Das sei doch, so Worch, „ein erfolgversprechender, publicity-trächtiger Zug“. „Pro“-Chef Markus Beisicht scheint dies inzwischen ähnlich zu sehen. (ts)