AC/DN: Neonazi-Kameradschaft kündigt dem NPD-Kreisvorsitzenden Kunkel die Kameradschaft auf – und plaudert über dessen Immobiliendeals

Aachen/Düren – Von Verrätern umzingelt fühlt sich offenbar derzeit die „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL), nachdem der Landesvorstand der NPD über den mit ihr aufs Engste verbandelten NPD-Kreisverband Düren den „organisatorischen Notstand“ verhängt und gegen drei führende Funktionäre Parteiausschlussverfahren eingeleitet hat.* Weil der Aachener NPD-Kreisvorsitzende Willibert Kunkel sich offenbar hinter die Entscheidung des Landesvorstands gestellt hat, kündigte die KAL ihm nun die Freund- bzw. Kameradschaft auf. Und die Aachener Neonazitruppe rund um Rene Laube plauderte etwas aus, was sie aus Sicht Kunkels besser für sich behalten hätte.

„Undank ist der Welten Lohn!“ hat die KAL ihre Generalabrechnung mit Kunkel betitelt. Kunkel fordere „den Rauswurf von drei seiner engsten und besten Mitkämpfer aus der Partei!“, empört sich die KAL. Dabei sei er ohne die „ständige starke Unterstützung von René Laube und Ingo Haller nie fähig gewesen, Wahlkampf zu betreiben oder auch nur einen einzigen Infostand durchzuführen“. Haller und die KAL seien immer da gewesen, „wenn Kunkel uns brauchte und zur Hilfe rief. Und so wird es uns von ihm gedankt“. Der Aachener NPD-Vorsitzende stehe jetzt alleine, kündigt die Kameradschaft Aachener Land an. „Mit seinem Verrat an seinen Kameraden hat er auch jeden Anspruch darauf verwirkt, selbst kameradschaftlich behandelt zu werden.“

Und weil das so ist, plaudert die KAL noch einige Details zu einem angeblichen Immobiliendeal aus, der seit Monaten die Stadt beschäftigt. Wirklich überraschend sind diese Informationen zwar nicht, weil niemand ernsthaft annehmen konnte, dass Kunkel tatsächlich seine Ankündigung ernst meinte, ein Hotel in der Innenstadt erwerben und für NPD-Zwecke nutzen zu wollen. Dass die KAL-Clique aber bereit ist, Interna so freimütig auszuplaudern, verrät einiges über die Schärfe der Auseinandersetzung zwischen KAL/NPD Düren auf der einen Seite und der NRW-NPD auf der anderen Seite.

„Natürlich kann Kunkel das Hotel gar nicht kaufen“, heißt es in der Erklärung der KAL. Er wolle das auch gar nicht. „Er hat bloß einen Handel mit dem Hotelbesitzer gemacht. Beide hoffen darauf, dass die Stadt Aachen oder private Käufer einen viel höheren Preis für das Hotel bezahlen, als es eigentlich wert ist aus Angst, die NPD könnte daraus sonst ein nationales Zentrum machen.“ Von dem Geld, das „zuviel“ gezahlt worden wäre, hätte Kunkel einen Anteil bekommen und sich die eigenen Taschen gefüllt, berichten seine früheren „Kameraden“. Und: „Auch für die KAL wäre eine Spende drin gewesen.“

Doch inzwischen will die „Kameradschaft Aachener Land“ das Geld nach eigenen Angaben nicht mehr: „Auf Spenden von solchen Typen verzichten wir gern!“ (ts)

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