Dortmund – In der DVU gehört Bundesvorstandsmitglied Heiner Höving zu den entschiedensten Befürwortern einer Fusion mit der NPD. Am 4. November, zwei Tage vor dem Parteitag, bei dem die NPD über den Zusammenschluss beschließen will, ist Höving bei einer Rednerveranstaltung der nordrhein-westfälischen „Nationaldemokraten“ zu Gast.
Stattfinden soll der Abend mit dem inzwischen in Sachsen-Anhalt lebenden gebürtigen Dortmunder Höving „im Ruhrgebiet“. Nähere Angaben zum Ort des Geschehens macht die NPD nicht. „Deutschlands starke Rechte – Zur Vereinigung der NPD mit der DVU“ ist das Thema seines Vortrags. Eine Diskussionsrunde mit NPD-Landeschef Claus Cremer soll sich anschließen.
Warum er einer Fusion zustimme, erläuterte Höving heute schon einmal ausführlich auf der Homepage der Bundes-DVU. Nicht allen NPDlern dürfte seine Argumentation gefallen. Insbesondere ein Appell Hövings an die DVU-Mitglieder könnte bei Vertretern des radikaleren Flügels der NPD zumindest für Stirnrunzeln, wahrscheinlicher aber eher für schlimme Vorahnungen sorgen: Höving appellierte an die Mitglieder der „Volksunion“, sie sollten sich bei ihrer Entscheidung pro oder kontra Fusion „bewusst sein, dass wir mit der nicht geringen Anzahl unserer Mitglieder das ,bürgerliche’ Lager innerhalb der NPD stärken“.
Höving erinnert in seinem Beitrag auch an das Jahr 1999, als er vor der Frage gestanden habe, ob er der DVU oder der NPD beitrete. Die NPD, so moniert er, sei damals als martialische Partei aufgetreten, die sich den „Kampf um die Straße“ auf ihre Fahnen geschrieben habe. „Mit diesem Auftreten verwirkte sie damals die Chance meiner Mitgliedschaft, denn für mich war und ist nach wie vor klar, politische (Um-)Gestaltung ist nur über eine Anwesenheit in den Parlamenten möglich.“
Inzwischen ist Höving zum Befürworter einer Einheit beider Rechtsaußen-Parteien geworden. Dass er die NPD nun elf Jahre später in einem rundum freundlicheren Licht sieht, hängt auch damit zusammen, dass sich bei ihr aus seiner Perspektive „die Erkenntnis durchsetzte, dass nur der Kampf um die Köpfe zu nachhaltigen Veränderungen führen kann“.
Als Beleg dafür, dass nur so und über Wahlergebnisse Erfolge erzielt werden können, führt er im Übrigen ein aufschlussreiches historisches Beispiel an. „Schon die Geschichte hat uns zu Beginn der 1930er Jahre gelehrt, dass ,über die Straße’ keine Politik gemacht werden kann. Erst der Kampf um die Köpfe und das Eintreten in die Parlamente ermöglicht Veränderungen.“ (ts)