Essen – Die Kundgebung der NPD am morgigen Samstag am Katernberger Markt in Essen dürfte für „parteifreie“ Neonazis nicht besonders attraktiv sein. Die Rednerliste jedenfalls wird eindeutig von Vertretern der NPD dominiert.
Ein „Nein zur Überfremdung unserer Schulen“ will der Veranstalter, das Essener NPD-Ratsmitglied Marcel Haliti, mit der Kundgebung fordern. Neben ihm sollen bei der Veranstaltung, die um 14 Uhr beginnen und spätestens um 18 Uhr enden soll, der Landesvorsitzende Claus Cremer, der Dortmunder Kreisvorsitzende Matthias Wächter, der Landeschef der NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“, Matthias Halmanns aus Krefeld, sowie der Mülheimer NPDler Marc Rostkowski sprechen.
Einziger „freier Aktivist“ auf der Rednerliste ist nach derzeitigem Stand Florian Köper, der vor einigen Monaten aus Bayern nach Mülheim umgezogen ist. Ein Unbekannter ist er in der Neonaziszene in NRW freilich nicht. Als Neonazis, darunter die rechts-„autonome“ AG Rheinland, vor knapp zwei Jahren dazu aufriefen, Gesinnungskameraden in den Gefängnissen „Julfest“- und Neujahrsgrüße zu senden, befand sich auch Köpers Name auf der Liste jener „politischen Gefangenen“, die mit Post bedacht werden sollten. Seinerzeit saß er im bayerischen Amberg eine Haftstrafe wegen Körperverletzung ab.
Nicht auf der aktuellen Rednerliste zu finden sind die Neonazis aus Hamm. Nachdem die Essener NPD ihre ursprünglich für den 23. Oktober geplante Kundgebung mit Rücksicht auf eine Demonstration am selben Tag in Hamm um fünf Wochen verschoben hatte*, hatten die „parteifreien“ Neonazis aus der Stadt am Ostrand des Ruhrgebiets eigentlich versprochen, auch sie würden in Essen-Katernberg ihre „Stimme gegen die Überfremdung unserer Schulen erheben“. (ts)
* /nrwrex/2010/09/e-zoff-zwischen-freien-und-npd-wegen-kundgebung-katernberg
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