SO: 170 Neonazis wollen „Straßenkampf“

Soest – Rund 170 Neonazis nahmen am Samstag an einer Demonstration in Soest* teil.

Insbesondere aus dem östlichen Ruhrgebiet und aus dem Rheinland waren Neonazis mittags zu ihrem Treffpunkt am Soester Bahnhof gekommen, wo neben Versammlungsleiter Sascha Krolzig drei Redner aus Unna, Köln und Hamm ihr Publikum anstachelten.

Schon nach gut 300 Metern stoppte der anschließende Demonstrationszug in die Innenstadt erst einmal. Nicht nur, weil etwa zwei Dutzend Gegendemonstranten auf der Strecke standen und so ein paar Minuten lang für eine Pause sorgten. Sondern auch, weil die Polizei neue Auflagen nachschob, den Neonazis das Rufen der Parole „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ und andere strafbare Sprüche untersagte. Die Demo-Teilnehmer hatten zuvor Aufforderungen skandiert, Ausländer „plattzumachen“ oder „Kanaken“ an den Bordstein zu treten. Nunmehr den „Straßenkampf“ fordernd und „Linkes Gezeter – neun Millimeter“ schreiend, zogen die Neonazis nach dem unfreiwilligen Zwischenstopp durch die engen Straßen der Stadt zur Zwischenkundgebung auf dem Potsdamer Platz.

Dort sprachen neben dem Pulheimer Axel Reitz drei weitere Neonazis aus Ahlen, Soest und Wuppertal. Zu verstehen waren sie außerhalb des Kreises, den die Demo-Teilnehmer bildeten, kaum. An allen Straßen, die zu dem engen Platz führen, standen Gegendemonstranten mit allerlei Lärminstrumenten, und auch der eine oder andere Anwohner testete bei geöffnetem Fenster die Qualität seiner Musikanlage.

Wie die Polizei mitteilte, wurden zwei Neonazis auf dem Rückweg zum Bahnhof vorübergehend festgenommen. (ts)

* /nrwrex/2011/02/so-neonazis-k-ndigen-demo-soest

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