NRW: „Republikaner“ zucken noch (ergänzt)

Münster – Die nordrhein-westfälischen „Republikaner“ haben am Freitag eines ihrer seit der Landtagswahl 2010 sehr selten gewordenen öffentlichen Lebenszeichen von sich gegeben.

„Für den Fall, dass der Landtag NRW sich auflöst, treten Die Republikaner zu einer Neuwahl an“, heißt es in einer Pressemitteilung. Einstimmig habe der Landesvorstand den Wahlantritt bei einer Vorstandssitzung in Münster beschlossen. Die bei der Sitzung anwesenden stellvertretenden Bundesvorsitzenden Detlev Stauch und Johann Gärtner hätten das Vorhaben begrüßt und ihre Zufriedenheit über die „positive und kampfentschlossene Haltung der Parteifreunde in Nordrhein-Westfalen“ ausgedrückt. Erneut und wie schon bei der Landtagswahl 2010 würden damit die NRW-„Republikaner“ unter der Leitung ihrer Vorsitzenden Ursula Winkelsett im Falle eines Falles in Konkurrenz zu „pro NRW“ antreten.

Nicht mitgeteilt wird, wie viele der noch verbliebenen sechs Vorstandsmitglieder an der Sitzung teilgenommen haben. Seit der Wahl des amtierenden Vorstands vor knapp drei Jahren haben sieben seiner 13 Mitglieder das Weite gesucht. An der Basis in NRW sieht es personell noch deutlich schlechter aus: In großen Teilen des Landes – soweit überhaupt funktionierende Strukturen bestanden – ist die Arbeit komplett zum Erliegen gekommen.

Keinen Beleg gibt es bislang zudem für die Aussage, dass die beiden Bundesvize Stauch und Gärtner tatsächlich einen Wahlantritt des REP-Landesverbandes in NRW begrüßen würden. Gärtner beispielsweise hatte noch Anfang Februar an einem Gespräch der Spitzenfunktionäre von „pro NRW“ und „Republikanern“ teilgenommen, bei dem es um eine engere Zusammenarbeit und um die gegenseitige Unterstützung in Wahlkämpfen ging. Bei einer Aschermittwochsveranstaltung der REP in Bayern war er zudem noch einträchtig mit „pro NRW“-Generalsekretär Markus Wiener aufgetreten.

Viel deutet darauf hin, dass es sich bei der heutigen Pressemitteilung der NRW-„Republikaner“ um einen Versuch handelt, vor dem „pro NRW“-Parteitag am Samstag für etwas Verwirrung zu sorgen. Und womöglich will sich die Winkelsett-Truppe auch jenen „pro“-Mitgliedern als parteipolitische Alternative andienen, die darüber enttäuscht sind, dass in der selbst ernannten „Bürgerbewegung“ der Einfluss von Ex-NPDlern und Ex-DVUlern stetig wächst. (rr)

  • Nachtrag, 19. März: Die Pressemitteilung der NRW-„Republikaner“ über eine Teilnahme an vorgezogenen Neuwahlen zum Landtag ist nicht einmal einen Tag nach ihrer Veröffentlichung auf der Internetseite des Landesverbandes dort wieder gelöscht worden.