Bielefeld – Zumindest auf dem Papier verfügte die NPD bis vor Kurzem über eigenständige Kreisverbände in Bielefeld, Minden-Lübbecke und Lippe. Wirklich arbeitsfähig war keiner von ihnen. Nun soll es offenbar ein zentraler „Kreisverband Ostwestfalen-Lippe“ richten. Doch auch der neue Kreisverband, der über eine Postfachadresse in Bielefeld zu erreichen ist, schwächelt bereits – zumindest, was seine Internetpräsenz anbelangt.
Die NPD in OWL stehe „mit erfahrenen wie auch vielen neuen und jungen Mitglieder“ bereit, war dort versprochen worden. Doch nur gerade einmal vier Wochen gelang es der neuformierten NPD-Truppe von Mitte März bis Mitte April, die inhaltlich von Michael Woitzyk verantwortete Homepage mit Inhalten zu füllen. Und auch wenn man dort eigens eine Rubrik „Lokales“ eingerichtet hatte: Beiträge zu Themen aus Ostwestfalen waren absolute Mangelware. Berichtet wurde vielmehr über Aktivitäten in anderen Teilen des Landes, ob in Bochum oder im Münsterland.
Der einzige Text, der sich mit Aktivitäten der NPD in Ostwestfalen beschäftigte, war einen Tag nach seiner Veröffentlichung schon wieder gelöscht: Anfang April hatte der neue Kreisverband gemeldet, man habe „in einem Stadtteil bei Bielefeld“ zu einer Grillveranstaltung eingeladen, „musikalisch untermalt“ und „mit interessanten Redebeiträgen geschmückt“.* Angekündigt wurde, dass man wegen der „Bürgernähe“ solche Veranstaltungen in Ostwestfalen-Lippe an jedem zweiten Wochenende durchführen werde. Außerdem fänden in diesem Jahr zwei jeweils dreitägige Zeltlager unter dem Motto „Zeltlager der Begegnung“ statt. Geplant seien schließlich einmal im Monat „Kulturabende mit Tanz“, Musikveranstaltungen und Vortragsabende.
Kurz nach der Löschung des Textes gab es auf der Internetseite der NPD OWL gar keine aktuellen Beiträge mehr zu lesen. Ob die „bürgernahen“ Veranstaltungen nun gänzlich im Geheimen oder ob sie überhaupt nicht mehr stattfinden, ist nicht bekannt.