GREVENBROICH – Christian Malcoci hat nach längerer Unterbrechung offenbar wieder eine führende Funktion in der neonazistischen „Hilfsgemeinschaft für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) inne.
Eine heute verbreitete Pressemitteilung der Organisation trägt die Unterschrift des 48-jährigen Neonazis vom Niederrhein. Malcoci, der seit mehr als drei Jahrzehnten in der Szene aktiv ist, fungiert demnach inzwischen (wieder) als stellvertretender Vorsitzender der von einem Verbot bedrohten HNG, die unter anderem das Ziel verfolgt, Neonazis auch in und nach der Haft bei der Stange zu halten.
In diese Position aufgerückt ist er vermutlich bei einer Mitgliederversammlung der HNG Anfang Juli in Franken. Seinerzeit war der Vorstand neu besetzt worden.* Daniela Wegener (37) aus Bochum, bis dahin stellvertretende Vorsitzende der HNG, war bei dem Treffen als Nachfolgerin der langjährigen HNG-Vorsitzenden Ursula Müller (77) aus Mainz gewählt worden.
Malcoci gehörte bereits von 1991 bis 1993 als stellvertretender Vorsitzender dem HNG-Vorstand an. Außerdem war er in seiner mehr als 30-jährigen Neonazi-Karriere unter anderem Mitglied der „NSDAP-Aufbauorganisation“ der „Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten“, der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), des „Komitees zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ (KAH) sowie der „Nederlandse Volksunie“ (NVU). Malcoci gilt auch als einer der „Macher“ der im Internet verbreiteten Neonazi-Zeitschrift „Schwarze Fahne“.**
In der von Malcoci unterzeichneten Presseerklärung wird mitgeteilt, dass die HNG das Bundesinnenministerium vor dem Verwaltungsgericht Berlin verklagt hat. Mit der Klage werde gefordert, das gegen die HNG eingeleitete Verbotsverfahren einzustellen. (ts)
* http://www.bnr.de/content/wechsel-an-der-hng-spitze
** /nrwrex/2010/01/ne-schwarze-fahne-elektronisch-neu-aufgelegt
und
http://www.bnr.de/content/knasthilfe-organisation-will-nicht-verboten-werden