HAMM – Bei der Neonazi-Demonstration am 1. Oktober in Hamm wird auch der in Essen geborene Neonazi Philipp Hasselbach zu Wort kommen – wenn auch nur mit einer „Grußbotschaft“.*
Noch vor Jahren fehlte er bei so gut wie keiner Neonazi-Demonstration in NRW – bis etwa zur Mitte des vorigen Jahrzehnts. 2005 zog Hasselbach, der zuvor als Anführer der Essener Neonazi-Kameradschaft „Josef Terboven“ auftrat, nach München um. Doch nicht dieser freiwillige Umzug hält ihn nun von einem persönlichen Auftritt in Hamm ab – im vorigen Jahr folgte ein unfreiwilliger Umzug. Nach einer massiven und handgreiflichen Auseinandersetzung im „Kameraden“- bzw. Ex-„Kameraden“-Milieu – mindestens eines seiner Opfer soll ein „Aussteiger“ aus der Szene gewesen sein – wurde Hasselbach in Haft genommen.
Das Amtsgericht München verurteilte ihn im vorigen Herbst unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und acht Monaten Haft ohne Bewährung. Schon zuvor war der heute 23-jährige Neonazi in der bayerischen Landeshauptstadt wegen mehrerer gefährlicher Körperverletzungen und Sachbeschädigung zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.
Hasselbach sitzt derzeit in der JVA München-Stadelheim ein. Die Veranstalter der Demonstration in Hamm nennen ihn trotz der Verurteilungen wegen Gewaltdelikten einen „politischen Gefangenen“. Für solche Straftäter wie Hasselbach soll bei der Demo auch gesammelt werden. Man wolle eine Spendensammlung für die „Hilfsgemeinschaft für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ durchführen, kündigten die Organisatoren an. (ts)
* Zu den in Hamm angekündigten Rednern siehe auch: