Presseschau: Neonazis auf dem Vormarsch

KÖLN/LEVERKUSEN/RADEVORMWALD – Die Kölner Polizei will verstärkt gegen Mitglieder der rechten Szene vorgehen. Eine neue Ermittlungskommission soll künftig rechte Gruppierungen und ihre Tendenzen stärker in den Blick nehmen. Dabei sind die Neonazi-Brennpunkte nach Einschätzung der Polizei nicht im Kölner Stadtgebiet zu finden, sondern vor allem in Leverkusen, Radevormwald und Pulheim.

Während es in Leverkusen 2010 lediglich 13 Fälle rechtsextremistisch motivierter Straftaten gab, waren es 2011 bereits 30 Fälle. In Leverkusen wurden viele der Taten von Mitgliedern der Gruppe „Freie Nationalisten Leverkusen“ (FNL) verübt, deren harten Kern die Polizei auf 10 bis 15 Personen schätzt, meldet der Kölner Stadt-Anzeiger. Während die Ermittler in Pulheim ebenfalls 10 bis 15 Personen ausgemacht haben, beziffern sie die Zahl in Radevormwald auf 15 bis 20.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei für die Region Köln insgesamt 270 rechtsextrem motivierte Straftaten. 14 fielen dabei unter die Kategorie Gewaltdelikte. „Es gibt einen Kreis von rund 40 aktiven Verdächtigen“, zitiert die Welt Norbert Wagner, den Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kölner Polizei. Die Zahl der Straftaten habe in den vergangenen zwei Jahren zugenommen.

Bei Straftaten durch Neonazis habe Leverkusen Köln abgehängt, zumindest wenn die Fälle umgerechnet werden auf die Einwohnerzahlen, heißt es in der Rheinischen Post. In der Farbenstadt seien „Autonome Nationalisten“ für mehr als zwei Drittel der Taten (zum Großteil Sachbeschädigungen und Schmierereien) und für den Anstieg der Übergriffe aus dem rechten Spektrum verantwortlich.

Zu den Berichten von Stadt-Anzeiger, Welt und Rheinischer Post:

http://www.ksta.de/html/artikel/1327500710869.shtml

http://www.rp-online.de/bergisches-land/leverkusen/nachrichten/neonazis-auf-dem-vormarsch-1.2687467

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article13836302/Konzept-gegen-rechte-Gewalt.html