Wuppertal – Erneut sind mutmaßliche Neonazis in Wuppertal durch Gewalttätigkeiten aufgefallen. Die Polizei Wuppertal teilte heute mit, dass in der Nacht zu Sonntag drei junge Männer und eine Frau in der Barmer Innenstadt randaliert hätten. Dort war zuvor mit mehreren Hundert TeilnehmerInnen das 29. Wuppertaler Winzerfest gefeiert worden. Nach dem Fest zerschlugen die vier TäterInnen nach Polizeiangaben Glasflaschen und warfen Biertische und Sonnentische um.
Als Ordner des Festes die Gruppe angesprochen habe, sei es zu einer zunächst verbalen Auseinandersetzung gekommen. Einer der Täter habe die Ordner dann mit abgeschlagenen Flaschenhälsen bedroht. Anschließend flüchteten die TäterInnen, wobei sie rechte Parolen gerufen hätten. Die Polizei konnte einen 20-jährigen sowie einen 24-jährigen Mann stellen. Beide waren alkoholisiert, sie gehören nach Polizeiangaben der rechten Szene an.
Die Neonazi-Szene in Wuppertal geht immer wieder gewaltsam gegen mutmaßliche politische GegnerInnen und MigrantInnen vor. Vor weniger Wochen stand einer ihrer vormaligen Aktivisten in Düsseldorf vor Gericht. Der 19-jährigen hatte im April zwei Linke durch Schläge mit einer Glasflasche verletzt. Eines der Opfer verlor dadurch fast das Augenlicht. Das Urteil, eine 14-monatige Haftstrafe, wurde auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, da ihm das Gericht ein günstige Sozialprognose bescheinigte. Der junge Mann will mittlerweile aus der Szene „ausgestiegen“ sein.