DORTMUND – Das Dortmunder Landgericht hat den Neonazi Sven Kahlin aus der Untersuchungshaft entlassen. Dies berichteten am 28. September die „Ruhrnachrichten“ und die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ aus Dortmund. Der Haftbefehl gegen Kahlin wurde unter Auflagen ausgesetzt. Das Gericht erklärte, Kahlin sei auf freien Fuß gesetzt worden, weil weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr bestehe.
Kahlin erstach im März 2005 den Punk Thomas Schulz in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße in Dortmund. Für die Tat wurde er zu einer Jugendhaftstrafe von sieben Jahren verurteilt. Im Herbst 2010 kam er vorzeitig frei, weil man ihm eine günstige Prognose bescheinigte. Wenig später mischte er wieder in der Neonazi-Szene mit. Zurzeit muss sich Kahlin vor dem Landgericht Dortmund verantworten, weil er am 26. November 2011 zwei türkische Jugendliche auf dem Weihnachtsmarkt angegriffen und verletzt haben soll. Seit Mai wird der Fall bereits vor Gericht verhandelt. Dass Kahlin nun im laufenden Prozess freigelassen wurde, stieß auf Unverständnis. Die Staatsanwaltschaft will Beschwerde einlegen. Noch immer wird gegen Kahlin zudem wegen eines brutalen Überfalls von Mitgliedern der „Skinfront Dortmund-Dorstfeld“ auf die Kneipe „HirschQ“ im Dezember 2010 ermittelt.
Zu den Berichten der „Ruhrnachrichten“ und der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.