E: Neonazi-Sängerin in Essener Karnevalsverein aktiv

ESSEN - „Die Farben ihres Karnevalsvereins sind rot-grün, die Farbe ihrer Gesinnung ist offenbar tief braun: Ein langjähriges weibliches Mitglied des Essener Karnevalsvereins Rot-Grün Kupferdreh ist jetzt als rechtsextremistische Sängerin enttarnt worden“, schreibt das WAZ-Internetportal „Der Westen“.

Konzerte für NPD und "Junge Nationaldemokraten"

Die „Rote Antifa Essen“ hatte am Mittwoch in einer Pressemitteilung über die Aktivitäten von Marina Simka informiert. Gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian Simka tritt die Velberterin als „Projekt Aaskereia“ auf, beispielsweise auf Veranstaltungen der NPD und deren Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN). Die Band existiert bereits seit über zehn Jahren. Erst 2011 war Sebastian Simka, bis dahin 2. Vorsitzender eines örtlichen Judo-Clubs, wegen seines politischen Hintergrunds in die Schlagzeilen geraten (nähere Infos siehe hier). Die Lieder der Band behandeln unter anderem auch klassische Neonazi-Themen, so huldigt ein Song dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß. Im April 2012 trat die Band beim „3. Südwestdeutschen Kulturtag“ der rheinland-pfälzischen „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) vor zirka 250 Personen auf. In den Strukturen der JN in Rheinland-Pfalz scheinen nach dem Verbot der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) im Jahr 2009 Teile des völkischen NS-Flügels ein neues Zuhause gefunden zu haben (siehe hierzu auch den Artikel "Lückenfüller" von Lukas Metz und Tim Fuchs in LOTTA #48).

Beratungen über Konsquenzen

Der Essener Karnevalsverein reagierte nach Angaben von „Der Westen“ geschockt über die Informationen, der Vorstand will nun über Konsequenzen wie ein mögliches Ausschlussverfahren beraten. Marina Simka fungiere aber nicht als Schatzmeisterin von "Rot-Grün Kupferdreh", teilte der Vorsitzende der WAZ mit. Der Eintrag auf der Vereins-Internetseite sei diesbezüglich fehlerhaft gewesen.