GE/W/EN/MG: Einmal mehr "Aufbruchstimmung" bei "pro NRW"

GELSENKIRCHEN/WUPPERTAL/ENNEPE-RUHR-KREIS/MÖNCHENGLADBACH - Aus mehreren NRW-Regionen vermeldete die extrem rechte Partei "pro NRW" in den letzten Tagen "Erfolge". "Aufbruchstimmung" habe es am letzten Wochenende in Gelsenkirchen und Wuppertal bei den "Neujahrsempfängen" der Bezirksverbände Ruhrgebiet und Bergisches Land gegeben, berichtete die Partei. Zudem wurde für Anfang Februar eine "Mahnwache" in Mönchengladbach angekündigt.

"Erfolgreiche Aufbauarbeit" im Pott

Für das Ruhrgebiet wurde erwartungsgemäß Erfolg gemeldet: "Die erfolgreiche Aufbauarbeit im ganzen Ruhrgebiet spiegelte sich in den Reden und anwesenden Gästen wieder." Offen bleibt die Frage, wo genau diese Erfolge erkannt wurden: Tote Hose in Bottrop, Essen, Herne, Mülheim und Oberhausen, wenig bis kaum wahrnehmbare Präsenz  im Kreis Recklinghausen und in Dortmund, der xte Neuanfang mit einem auswärtigen Kreisvorsitzenden in Duisburg und nicht mehr als ein zaghafter Aufbauversuch in Bochum, der bereits in der Anfangsphase aufgrund von Inaktivität zu scheitern droht. Die einzige Stadt, in der sich "pro NRW" einigermaßen behaupten konnte, ist Gelsenkirchen. Dies aber ist keine neue Entwicklung.

Der Bezirk Bergisches Land

Ein klein wenig voran geht es für "pro NRW" im Bezirksverband Bergisches Land, wo es im letzten Jahr zunehmende Aktivitäten in Wuppertal und Remscheid gab. Bei "pro NRW" liest sich die Bestandsaufnahme für diesen Bezirksverband wie folgt: "Im Jahresrückblick wurde nochmals die rasante Entwicklung im Bezirk rekapituliert. In Remscheid und im Ennepe-Ruhr-Kreis sind zwei neue Kreisverbände gegründet worden, in Solingen und dem Kreis Mettmann wurden engagierte und aktive Kreisbeauftragte ernannt und es wurden gleich mehrere große Kundgebungen und Demonstrationen durchgeführt."

Oberbergischer Kreis und Ennepe-Ruhr-Kreis

Von einer Ausdehnung auf den gesamten "pro"-Bezirk Bergisches Land ist die Partei jedoch Lichtjahre entfernt. Auch in der einstigen "Hochburg", dem Städtchen Radevormwald bzw. dem Oberbergischen Kreis, schwächelt die selbsternannte "Bürgerbewegung" zunehmend. Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis verfügt "pro" gerade einmal über ein Stadtratsmandat des NPD-Überläufers und heutigen "pro NRW"-Multifunktionärs Andre Hüsgen in Ennepetal und unternimmt zaghafte Versuche, Aktivitäten in Witten zu entfalten. Da sich "pro" mit Ortsverbänden nicht zufrieden gibt, wurde am 11. Januar direkt ein Kreisverband Ennepe-Ruhr gegründet. Vorsitzende ist Peggy Hufenbach aus Witten, sie vertreten darf Hartmut Schwefel, der sich offenbar durch seine gescheiterte Flucht aus der DDR für sein Amt qualifizierte, mehr jedenfalls wusste "pro" über den Mann bisher nicht zu berichten, während Hufenbach immerhin zwei Kinder aufzuweisen hat, die sie "nicht unter semi-islamischen Bedingungen in Schule und Kindergarten aufwachsen" lassen möchte... Folgerichtig wird jetzt dem "Bauvorhaben einer Großmoschee" in Witten der Kampf angesagt.

Kreis Mettmann, Solingen und Rheinisch-Bergischer Kreis

Für den Kreis Mettmann mit knapp einer halben Million EinwohnerInnen, immerhin der am dichtesten besiedelte Kreis in Deutschland, wurde kürzlich ein Kreisbeauftragter benannt. Auf der "pro NRW"-Homepage wird Andre Hüsgen als Ansprechpartner aufgeführt, dessen Wirkmächtigkeit im Kreis Mettmann aufgrund begrenzter Kapazitäten und fehlender AktivistInnen gering bleiben dürfte. In Solingen steht der kürzlich eingesetzte Kreisbeauftragte, der aus Dormagen zugezogene Stephan Hövels, ebenfalls mit leeren Händen da. Ziemlich tote Hose herrscht seit dem Abgang des damaligen "pro NRW-Vizes Ronald Micklich im Sommer 2010 auch im Rheinisch-Bergischen Kreis, einzige Ausnahme war der Landratswahlkampf des "pro NRW"-Kandidaten Christoph Heger im Herbst 2011.

Mahnwache in Mönchengladbach

Wieder einmal eine Mahnwache kündigt "pro NRW" in Mönchengladbach an, stattfinden soll sie am 6. Februar vor dem örtlichen Amtsgericht.  Anlass sei "ein Prozeß gegen einen Salafisten", Hintergrund "eine gewalttätige Auseinandersetzung während einer Mahnwache der örtlichen 'Bürgerinitiative Eicken' gegen den mittlerweile ausgelösten Verein 'Einladung zum Paradies' im Juni 2011".