K: Kundgebung gegen Flüchtlinge kein Erfolg für "pro Köln"

KÖLN - Gerade einmal 20 AnhängerInnen hatte "pro Köln" am vorgestrigen Samstag in den Kölner Stadtteil Urbach im Stadtbezirk Porz mobilisieren können, um gegen „Asylmissbrauch“ zu demonstrieren. Hintergrund ist die Unterbringung von fünf Flüchtlingsfamilien in einem ehemaligen Hotel. Auch die örtliche CDU hatte sich auf einer Bürgerversammlung an der Hetze gegen Flüchtlinge beteiligt und damit die Ressentiments vor Ort noch weiter geschürt.

Keine neuen Gesichter

Von dieser Stimmung wollte die extrem rechte „Bürgerbewegung“ nun profitieren. Gesichter von AnwohnerInnen - sieht man einmal von der "pro Köln"-Bezirksvertreterin Porz Regina Wilden ab - waren auf der "pro"-Kundgebung jedoch nicht zu sehen: Neben Jörg Uckermann, der sich nach seiner Haftentlassung erneut als Volkstribun versuchte, redete sein Ratskollege Markus Wiener. Anwesend waren darüber hinaus Judith Wolter (ebenfalls Mitglied des Rates der Stadt Köln), Christoph Heger (Overath/Rheinisch-Bergischer Kreis) und Detlev Schwarz (Bonn). "Die Jugend" wurde vertreten durch Tony Xaver Fiedler ("Jugendbeauftragter" der "pro"-Bewegung) und Christopher von Mengersen ("Die Freiheit"), beide gehören dem Vorstand des "Rings Freiheitlicher Jugend Deutschlands" (RFJ) an. Wie üblich wurde die anderthalbstündige Kundgebung von "pro Köln" im Nachhinein als großer Erfolg bejubelt. Lediglich eine Belästigung in Form von „Pöbeln und Beleidigungen“ durch GegendemonstrantInnen wurde beklagt. Mehr als hundert Menschen waren den Aufrufen antifaschistischer Gruppen gefolgt und hatten gegen die rassistische Versammlung protestiert. Einige Meter weiter besuchten ebenfalls mehr als hundert Menschen ein Willkommensfest für die Flüchtlinge, zu dem ein Bündnis aus Parteien, Kirchen und Initiativen eingeladen hatte.

Kampagne soll fortgesetzt werden

"Pro Köln" will die Hetzkampagne gegen „Scheinasylanten und Asylbetrüger“ weiterführen. So sind weiter Verteilaktionen, Besuche von Bürgerversammlungen und Kundgebungen gegen eine Flüchtlingsunterkunft in Köln-Godorf geplant.