DU: Probleme bei der Reaktivierung der NPD Duisburg (2 Updates)

DUISBURG - Die NPD Duisburg plant für den morgigen Freitag offenbar eine lokale Mitgliederversammlung, um ihren bis in das Jahr 2012 hinein nahezu komplett inaktiven Kreisverband zu reaktivieren. Hierauf machte heute in einer Presseerklärung ein Netzwerk "Antifaschistische Gruppen aus Düsseldorf und Umgebung" aufmerksam. Und sorgte gleichzeitig dafür, dass die für die Veranstaltung angemieteten Räumlichkeiten in Duisburg gekündigt wurden.

Wiederbelebungsversuche

Die Mitte des letzten Jahrzehnts noch recht agile Duisburger NPD lag lange Zeit im Tiefschlaf. Im Juli 2009 waren im Vorfeld der nordrhein-westfälischen Komunalwahlen in Duisburg sogar die Stadtratskandidaturen zurückgezogen worden, dabei waren bereits in 16 Wahlbezirken KandidatInnen aufgestellt worden. Danach ging nichts mehr. Die Clique um den ehemaligen Kreisvorsitzenden Frank Theißen schien sich zurückgezogen zu haben - ob freiwillig oder unfreiwillig ist nicht bekannt. Erst 2012 kam wieder etwas Bewegung auf, insbesondere der NPD-Landesvorstand schien sehr an einem Wiederaufbau interessiert zu sein.  "Zur Zeit in Duisburg auf einer NPD-Versammlung. Voller Saal, gute Stimmung. Zudem konnten gleich 5 Neumitgliedern begrüßt werden", twitterte der auch in den eigenen Reihen als nicht sonderlich fähig geltende NRW-Landesvorsitzende Claus Cremer am 10. August 2012.  Wenige Wochen zuvor hatte das “Flaggschiff D” – der NPD-Propaganda-LKW auf seiner Fahrt durch über 50 Städte - in der Duisburger Innenstadt "festgemacht". Zuständig für die Abwicklung aber schienen neben dem NPD-Ordnerdienst weniger Duisburger "Kameraden" zu sein, als vielmehr die NPD Krefeld/Kleve um Philippe Bodewig und Melanie Händelkes. Beide gehören dem NPD-Landesvorstand an, Händelkes seit September 2010, Bodewig erst seit September 2012.

Wirt wirft NPD raus

Melanie Händelkes war es dann wohl auch, die für den morgigen 8. Februar die Nutzung einer Räumlichkeit in einer Vereinsgaststätte in Duisburg-Ehingen vereinbarte, in der der Kreisverband offenbar rechtzeitig vor den Bundestagswahlen wieder offiziell ins politische Leben zurückgerufen werden sollte. Bis zu 20 Personen würden erwartet, teilte sie den BetreiberInnen der Gaststätte mit. Allerdings habe sie sich "nicht als NPD-Funktionärin zu erkennen" gegeben, "und auch der tatsächliche Anlass der Veranstaltung wurde nicht genannt", teilte das antifaschistische Netzwerk mit. Und so gab der von den AntifaschistInnen informierte Wirt der NPD bekannt, dass die Räumlichkeiten nicht mehr zur Verfügung stünden.

Auf der Suche nach Ersatzräumen

Es sei "damit zu rechnen, dass die NPD auf der Suche nach Ersatzräumen ist. Wir bitten deshalb um die nötige Aufmerksamkeit, wenn entsprechende Räumlichkeiten - zum Beispiel in Gaststätten - kurzfristig angefragt werden", teilte eine Sprecherin des Netzwerkes in der Pressemitteilung von heute mit.

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UPDATE 1:

Auch die WAZ berichtet jetzt über den Rauswurf der NPD. Zum Artikel geht es hier

UPDATE 2:

Ein weiterer Artikel aus der Lokalpresse findet sich hier