DÜSSELDORF - Für den kommenden Montag (2. September) kündigt die "Alternative für Deutschland" (AfD) eine Demonstration und einen Wahlkampfauftritt von Parteichef Bernd Lucke in Düsseldorf an. In den folgenden Tagen sind weitere Auftritte in NRW geplant. Die AfD macht auch weiterhin durch Rechtsaußen-Kontakte von sich reden.
Wie der Sprecher der AfD NRW, Alexander Dilger, berichtet, stehen in der kommenden Woche von Montag bis Mittwoch mehrere Wahlkampfauftritte von AfD-Bundessprecher Bernd Lucke in NRW bevor. Den Auftakt macht eine Veranstaltung am kommenden Montag um 19 Uhr in den Düsseldorfer Rheinterrassen. Zuvor soll um 15.30 Uhr "gegenüber dem Hauptbahnhof" eine Demonstration in der Landeshauptstadt starten. Die AfD stellt sie ausdrücklich in die Tradition der "Montagsdemonstrationen" ("Wir sind das Volk"), auf denen zum Sturz der DDR aufgerufen wurde.
EU und DDR
Ein Vergleich mit der DDR ist am gestrigen Dienstag auf einer anderen AfD-Veranstaltung gezogen worden. In einer Rede auf dem Petersberg bei Bonn, zu der der AfD-Kreisverband Rhein-Sieg eingeladen hatte, äußerte laut einem Bericht einer der ersten Unterstützer der AfD, Wilhelm Hankel: "Es klingt wie die Rache des untergegangenen Real-Sozialismus: Nachdem dessen Experiment mit der gesellschaftlichen Gleichmacherei im und am kafkaesken Funktionärs-Staat à la UdSSR oder DDR gescheitert ist, versuchen es die Euro-Anhänger auf der europäischen Ebene zu wiederholen." Derlei Vergleiche zwischen der EU und der Sowjetunion sind Bestandteil einer EU-Kritik, wie sie auf der äußeren Rechten gang und gäbe ist ("EUSSR"). Wilhelm Hankel, ein ehemaliger Präsident der Hessischen Landesbank, publiziert regelmäßig in der Rechtsaußen-Wochenzeitung "Junge Freiheit".
Hitlergruß
Die AfD macht auch jenseits solcher inhaltlicher Anklänge an rechte Ideologien durch Rechtsaußen-Kontakte von sich reden. Streit gibt es unter anderem in Göttingen, wo am vergangenen Wochenende drei Mitglieder des Kreisvorstandes zurücktraten. Einer von ihnen zeigte auf einem im Internet kursierenden Foto den Hitlergruß; auf seiner Facebook-Seite war "Gefällt mir" bei der NPD und beim Giftgas "Zyklon B" markiert, das die Nazis für den Massenmord an Jüdinnen und Juden - etwa in Auschwitz - nutzten. Das jetzt zurückgetretene Mitglied des AfD-Kreisvorstands in Göttingen behauptet, die Markierung sei von außen "manipuliert" worden. Ein zweiter jetzt zurückgetretener AfD-Kreisvorstand in Göttingen ist Mitglied einer rechten Burschenschaft.
Wahlkampfauftritte
Die AfD NRW kündigt neben den Veranstaltungen am Montag in Düsseldorf Wahlkampfauftritte von Parteichef Lucke in Olpe (Dienstag 19 Uhr), Gummersbach (Mittwoch 10.30 Uhr) und Bergisch-Gladbach (Mittwoch 19.30 Uhr) an.
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