METTMANN - Der Gründer der "Aktion Linkstrend stoppen", Friedrich-Wilhelm Siebeke, ist letzte Woche in Mettmann bei Düsseldorf gestorben. Das berichtet die Rechtsaußen-Wochenzeitung "Junge Freiheit".
Der 1922 geborene Siebeke, der in Düsseldorf als Rechtsanwalt gearbeitet hatte, war lange Zeit in der CDU aktiv gewesen. Von 1968 bis 2004 hatte er sogar dem CDU-Bundesparteigericht angehört. Dort war er noch tätig, als im Jahr 2004 der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann wegen einer mit antisemitischen Stereotypen operierenden Rede aus der CDU ausgeschlossen wurde. Siebeke legte damals ein Sondervotum gegen Hohmanns Ausschluss ein, den er für ungerechtfertigt hielt. Einen Namen hat er sich jedoch vor allem durch die Gründung der "Aktion Linkstrend stoppen" gemacht.
Gegen "Multi-Kulti"
Gegründet wurde die "Aktion Linkstrend stoppen" als Reaktion auf die "Berliner Erklärung" des CDU-Bundesvorstandes vom 15. Januar 2010, in der dieser die Grundzüge der CDU-Politik für die Zeit bis zur Bundestagswahl 2013 skizzierte. Vier Wochen später, am 14. Februar 2010, trat die "Aktion Linkstrend stoppen" mit einem "Manifest gegen den Linkstrend" an die Öffentlichkeit, in dem sie der CDU vorwarf, sich zu linken Positionen zu bekennen. So vertrete sie eine "Multi-Kulti-Integrationspolitik" und eine "linke Schulpolitik", habe vor einer angeblichen "Islamisierung" kapituliert und fördere sogar "linke Gesellschaftspolitik" - mittels "Geschlechterumerziehung" und Befürwortung der "Homo-Ehe". Ziel der "Aktion Linkstrend stoppen" ist es bis heute, die CDU deutlich nach rechts zu orientieren.
Ein "zweigeteiltes Volk"
Zur Unterstützung seiner "Aktion Linkstrend stoppen" konnte Siebeke 2010 eine ganze Reihe Personen bewegen, die politisch am rechten Rand der Unionsparteien oder auch rechts von ihnen tätig waren bzw. sind. Zu den Erstunterzeichnern gehörten unter anderem Autoren und Kolumnisten der Rechtsaußen-Wochenzeitung "Junge Freiheit" wie etwa Klaus Hornung und Klaus Motschmann, daneben der ehemalige CDU-Politiker und heutige Bundesvorsitzende der antiislamischen Partei "Die Freiheit", René Stadtkewitz, Personen aus rechtskatholischen Milieus wie Hubert Gindert, Vorsitzender des als rechtsgerichtetes Gegenmodell zum "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" gegründeten "Forums Deutscher Katholiken", oder der Burschenschafter Hans Merkel ("Münchener Burschenschaft Arminia-Rhenania"). Merkel sorgte 2011 mit der Äußerung für eine gewisse Aufmerksamkeit, das deutsche "Volk" sei heute "nicht mehr dreigeteilt wie ehedem, sondern nur noch zweigeteilt: Hier die Bundesrepublik und dort Österreich". Das in Österreich bis heute geltende "Anschlussverbot", das der Wiedergründung eines "Großdeutschland" entgegensteht, sei "anachronistisch".