PB/BI/MS: "Pro Deutschland"-Wahlkampftour jetzt in NRW

PADERBORN/BIELEFELD/MÜNSTER - Nachdem in den letzten Wochen die NPD durch NRW tourte, hat es gestern auch die Rechtsaußen-Partei "pro Deutschland" geschafft, die Landesgrenze zu überschreiten. Erste Stationen waren gestern Paderborn und Bielefeld, am heutigen Vormittag war Münster an der Reihe.

Von Paderborn über Bielefeld...

In Paderborn bauten die sieben "pro D"-WahlkämpferInnen um Lars Seidensticker in 50 Metern Entfernung zum "Infoladen Paderborn" zwei Werbetafeln und Lautsprecherboxen auf, um anschließend gegen eine angebliche „Islamisierung“ Deutschlands und gegen linke Strukturen zu hetzen. Unter den Rednern befand sich auch der "pro NRW"-Bezirksvorsitzende OWL, Thomas Borgartz. Die von der Polizei abgeschirmte Kundgebung erzielte keinerlei Außenwirkung und wurde vom Protest von AntifaschistInnen übertönt. Kurz nach 11:00 Uhr beendete "pro D" dann die Veranstaltung und machte sich auf den Weg nach Bielefeld, um vor der "Hicret-Moschee" im Stadtteil Brackwede ihre nächste Kundgebung abzuhalten. Die Kleinbusbesatzung wurde dort bereits von 300 GegendemonstrantInnen erwartet. Mit einer Burka verschleiert präsentierte sich die Berliner "pro D"-Bundestagskandidatin Stephanie Trabant. Dritte Station war am Montag eine Kundgebung vor dem Bielefelder "Arbeiterjugendzentrum". 500 GegendemonstrantInnen sorgten hier mit lauter Musik und Sprächchören dafür, dass die "pro"-Reden keinerlei Außenwirkung erzielten.  Mit Ausnahme von Borgartz erhielt "pro D" keinerlei Unterstützung aus der ostwestfälischen Region. Die "pro"-Bewegung verfügt in OWL ohnehin über keine nennenswerten Strukturen. Lediglich in Lemgo waren zeitweilig Aktivitäten von "pro NRW" bemerkbar.

... nach Münster

Am heutigen Vormittag war dann Münster an der Reihe, wo sich die Prozedur mit nur noch sechs "pro D"-WahlkämpferInnen zunächst vor der "Arrahman Moschee" und anschließend vor den linksalternativen Zentren „krachtz“ und „DonQuijote“ wiederholte. "Insgesamt über 400 Menschen haben sich heute in Münster der Hetze der rassistischen Kleinstpartei 'Pro Deutschland' entgegen gestellt", meldete gegen 14:30 Uhr die Presse-AG des Bündnisses "Keinen Meter den Nazis".

Nächste Stationen

Als nächste Station ist gerade eben Hamm an der Reihe, es folgen diese Woche Dortmund, Bochum und Gelsenkirchen (Mittwoch), Essen, Duisburg und Krefeld (Donnerstag), Mönchengladbach, Düsseldorf und Wuppertal (Freitag) sowie  Leverkusen und Köln (Samstag). Montag stehen dann noch Aachen und Bonn auf dem Programm, anschließend führt der Weg der selbsternannten "Abendlandretter" nach Rheinland-Pfalz und Hessen. Höhepunkt der "pro D"-NRW-Reise soll am Donnerstag Duisburg sein. Hier möchte die Partei offensichtlich von der rassistisch aufgeheizten Stimmung gegen dort lebende Roma-Familien profitieren (das "Antifa-Infoportal Duisburg" fasst den Stand der Dinge hier zusammen).