KÖLN - Am vorgestrigen Mittwochabend habe der "pro Köln"-Vorstand "geschlossen seinen Rücktritt eingereicht": So ist es seit heute auf der Homepage der selbsternannten "Bürgerbewegung" aus der Domstadt zu lesen. "Bis zur Neuwahl des Gremiums in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nach der Sommerpause" würden aber "die Vereinsgeschäfte interimsweise vom bisherigen Vorstand weiter geführt".
Auf gerade einmal 2,6 Prozent und zwei Stadtratsmandate war "pro Köln" bei den Kommunalwahlen am 25. Mai gekommen. Und beklagt damit einen Verlust von 2,8 Prozent und drei Mandaten. Auch der Fraktionsstatus ist dahin, da eine Fraktion in kreisfreien Städten erst ab drei Ratsmitgliedern gebildet werden darf. Eben dieses "schlechte Ergebnis der Kommunalwahl, das trotz mancher äußerer Faktoren zum Teil auch hausgemacht und selbstverschuldet war", sei Grund für den Rücktritt des kompletten Vorstands, so "pro Köln".
Der Führer geht von Bord
"Pro Köln" gab bekannt, dass der bisherige Vorsitzende Markus Beisicht nicht mehr für dieses Amt kandidieren werde, "sondern sich stattdessen auf den Vorsitz der Landespartei PRO NRW" konzentrieren wolle. Dass Beisicht - seines Mandats im Europaparlament offenbar sicher - bereits auf gepackten Koffern saß ("pro NRW" scheiterte kläglich mit bundesweit 0,2 Prozent und kam in NRW auf nur 0,6 Prozent) und entsprechende Vereinbarungen über seine Nachfolgeschaft bei "pro Köln" längst getroffen waren, bleibt jedoch ebenso Spekulation wie die, dass sein/e NachfolgerIn entweder Judith Wolter (bereits vor Beisicht "pro Köln"-Vorsitzende) oder Markus Wiener heißen wird. Beide zogen erneut in den Stadtrat von Köln ein. Seinen bisherigen Job als Fraktionsgeschäftsführer ist Wiener allerdings jetzt los.