MG: Roeseler bei HoGeSa-Abspaltung aktiv

MÖNCHENGLADBACH - Dominik Roeseler, Ratsherr in Mönchengladbach und stellvertretender Vorsitzender der „Bürgerbewegung pro NRW“, hat einen Posten mehr: Er ist Pressesprecher des Vereins „Gemeinsam Stark Deutschland“ (GSD). Der Verein ist eine Abspaltung der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) und nach internen Streitereien Anfang des Jahres in Fulda gegründet worden. Eigentlich sollte sich Roeseler – nach dem Willen seines Parteivorstandes – von den rechten Hooligans fernhalten. Im November 2014 war ihm eine „scharfe Rüge“ vom „pro-NRW"-Parteivorstand für sein Engagement bei HoGeSa erteilt worden.

Dominik Roeseler war letztes Jahr als „stellvertretender Regionalleiter West“ der HoGeSa aufgetreten und hat die Kölner HoGeSa-Demonstration am 26. Oktober angemeldet, bei der es zu Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten kam. Außerdem sollte er als Versammlungsleiter fungieren. Die Versammlungsleitung sowie den Posten als „stellvertretender Regionalleiter“ hatte Roeseler auf Druck des Parteipräsidiums noch vor der Demonstration in Köln aufgegeben. Das hinderte ihn aber nicht daran, am Tag vor Ort zu sein und – mit Megafon ausgestattet – die Aufstellung des Demonstrationszuges zu dirigieren. Auch die Anmeldung der Demonstration blieb weiterhin in seiner Hand.

Wenige Tagen nach den Ausschreitungen sah sich „pro NRW" gezwungen, eine außerordentliche Vorstandssitzung einzuberufen, auf der Roeseler wegen „grob parteischädigendem“ Verhalten eine „scharfe Rüge“ erteilt wurde. „Pro NRW" lehne „jede Zusammenarbeit mit den 'Hooligans gegen Salafisten', genannt Hogesa, und möglichen Nachfolgeorganisationen ab“, so einer der „wegweisenden“ Beschlüsse dieser Sitzung. Drei Monate später, am 8. Februar 2015, stand Dominik Roeseler auf der Ladefläche eines Lasters und moderierte die GSD-Kundgebung in Ludwigshafen. Rund 500 Teilnehmer waren vor Ort. „Pro NRW" hat sich öffentlich noch nicht dazu geäußert, wie man damit umzugehen gedenkt, dass Roeseler den Beschluss des Parteivorstands ignoriert.

Die nächste Veranstaltung von „Gemeinsam Stark Deutschland“ ist für den 15. März in Erfurt angekündigt. Beworben wird sie mit einem Video, dass Aufnahmen von der HoGeSa-Demonstration in Köln zeigt.