LEVERKUSEN/WUPPERTAL – Für Samstag, den 5. September, rufen rechtspopulistische Gruppen zu zwei Aufmärschen gegen geplante Unterkünfte für Asylsuchende in Leverkusen-Rheindorf und Wuppertal-Heckinghausen auf. „Höhepunkt des Oberbürgermeisterwahlkampfs“ soll die Demonstration unter dem Motto „Asylwelle stoppen – Kein Großasyl nach Rheindorf – Jetzt hilft nur noch Markus Beisicht“ in Leverkusen werden.
„Pro NRW“ trifft sich am 5. September um 14 Uhr an der Felderstraße und möchte von dort aus durch Rheindorf zur Solinger Straße laufen. In Leverkusen-Rheindorf sollen neue Asylunterkünfte entstehen. Das Bündnis „Leverkusen Nazifrei“ möchte zeigen, dass Flüchtlinge in Leverkusen willkommen sind und ruft deshalb zu einer Gegenkundgebung auf. Beginn ist um 13.30 Uhr an der Ecke Solinger Straße/Weichselstraße in Rheindorf. Außerdem wird der Leverkusener Integrationsrat ab 11 Uhr vor dem Rathaus in Wiesdorf Flagge zeigen. Zusammen mit internationalen KünstlerInnen gestaltet der Integrationsrat dort ein Musikfest „für Toleranz und Mitmenschlichkeit“.
Markus Beisicht, Leverkusener Anwalt und Vorsitzender der „Bürgerbewegung pro NRW“, kandidiert bei der Wahl am 13. September in Leverkusen für das Amt des Oberbürgermeisters. Nach heftigen internen Auseinandersetzungen wandten sich in den letzten Monaten zahlreiche FunktionärInnen von Beisichts „Bürgerbewegung“ ab. Darunter befand sich auch fast die komplette Führungsriege von „pro Köln“. (vgl. LOTTA #59) Die Abtrünningen fanden ihre neue politische Heimat zumeist bei der von Manfred Rouhs geleiteten „Bürgerbewegung pro Deutschland“.
So auch im Bergischen Land. In Wuppertal möchte „pro Deutschland“ am 5. September „gegen den Asyl-Tsunami“ demonstrieren. Um 15 Uhr soll die Demonstration in der Werléstraße in Heckinghausen beginnt und zur Bockmühle ziehen soll. Anlass seien Gespräche zwischen Landesregierung und dem Investor der „Art-Fabrik", in dem ehemaligen 4-Sterne-Hotel bis zu 500 Flüchtlinge unterzubringen. Die Demonstration wird vom Oberbürgermeister-Kandidaten von „pro Deutschland“, Markus Stranzenbach, organisiert. Er war ebenso wie die „pro Deutschland“-Kreisvorsitzende und Wuppertaler Ratsfrau Claudia Bötte bis Mai diesen Jahres für „pro NRW“ aktiv. Chancen bei der Bürgermeisterwahl können sich die Rechtsaußen-Kandidaten nicht ausrechnen.
Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. und Tacheles e.V. rufen unter dem Motto „Wuppertal ist bunt - Flüchtlinge sind willkommen" zu einer Gegendemonstration, die um 14 Uhr an der Mohrenstraße/Waldeckstraße in Wuppertal-Heckinghausen beginnt. (mb)