Artikel aus dem Ressort Linke

Im Gespräch mit Rüdiger Dannemann über das Werk des marxistischen Antifaschisten Georg Lukács

Mit seinem erstmals 1954 veröffentlichten Werk „Die Zerstörung der Vernunft“ rekonstruierte Georg Lukács die Entwicklung eines irrationalistischen Denkens in Deutschland auf dem Weg in den Faschismus (siehe auch die Rezension auf S. 61). Das Buch war wohl die erste grundlegende Auseinandersetzung mit der philosophischen Hinwendung zum Faschismus.

Interview mit der Kampagne „Stadt, Land, Volk“

Seit März 2017 berichtet die „Kampagne Stadt, Land, Volk“ über extrem rechte Strukturen in Hessen. Schwerpunkt der Arbeit stellen Veröffentlichungen zu den Netzwerken der „Neuen Rechten“, Burschenschaften und der AfD auf dem Blog stadtlandvolk.noblogs.org dar.

Foto: mirimineta
Identitätspolitik und Klassenkampf müssen sich keineswegs ausschließen

Seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ist eine Argumentation weit verbreitet. Demnach habe sich die Linke in den letzten Jahren nur auf die Anliegen von Minderheiten konzentriert. Soziale Ungleichheit und deren Bekämpfung sei aus dem Blick geraten. Kurz: Identitätspolitik habe den Klassenkampf abgelöst. Diese Entwicklung habe schließlich auch den Aufstieg der Ultrarechten beflügelt, wenn nicht sogar ausgelöst.

Foto: Japanexperterna.se (Attribution-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0))
Genoss*innen in der Hosentasche?

Smartphones sind aus unserem (politischen) Leben nicht mehr wegzudenken. Einerseits praktische Helferlein für Alltag und politische Organisierung, sind sie gleichzeitig das Schweizer Taschenmesser für Abhörmaßnahmen und Massenüberwachung. Wie also damit umgehen?

Foto: Freundeskreis Videoclips
Interview mit der „ag5“ aus Marburg

Antifa-Gruppen sind oftmals von einer männlichen Dominanz geprägt. Die Frage, wie Strukturen geschaffen werden können, in denen sich mehr Frauen*(1) angesprochen fühlen, sollte ein wichtiges Anliegen antifaschistischer Politik sein. Ein Gespräch mit der ag5 aus Marburg über den Versuch mit einer Quotierung männliche Dominanz aufzubrechen.

Onlineausgabe |
Interview mit der Gießener „Initiative gegen das Vergessen“

Der unbenannte Bahnhofsvorplatz in Gießen soll Esther-Stern-Platz heißen. So zumindest die Forderung der „Initiative gegen das Vergessen“. Esther Stern war ein jüdisches Mädchen, dass in der NS-Zeit zunächst Zwangsarbeit leisten musste und anschließend nach Treblinka deportiert und dort ermordet wurde. Britta Kremers sprach für die LOTTA mit der Initiative.

Wandern auf Partisan*innenwegen in Italien

Eine Kette von 100 Personen zieht sich über den Kammweg in den Bergen auf der Grenze zwischen den italienischen Regionen Reggio Emilia und Toscana. Am Horizont lässt sich in weiter Ferne das Mittelmeer erkennen. Zum mittlerweile 21. Mal organisiert das Institut „Istoreco Reggio Emilia“ im Sommer 2014 die „Sentieri Partigiani“: eine Wanderung auf den Spuren der Resistenza.

Dreharbeiten mit Zvi Cohen
Ein Dokumentarfilm mit Shoah-Überlebenden im Kibbuz Ma’abarot

In vierjähriger Arbeit entstand der Dokumentarfilm „Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot“ der Projektgruppe „Docview“. Dieser orientiert sich an den biographischen Erzählungen von fünf Menschen, die – der nationalsozialistischen Verfolgung in Deutschland entkommen – einen sozialistischen Kibbuz im damaligen Palästina aufbauten. Als lebendiges Zeitzeugnis soll er auch kommenden Generationen einen empathischen Zugang zum Erlebten vermitteln. Der Produktionsprozess des Filmes wurde basisdemokratisch und ohne klare Aufgabentrennung organisiert.

Das Beispiel „Archiv für alternatives Schrifttum“ (afas) in Duisburg

Am Rande von Protest- und Alternativbewegungen entstehen meist auch Archive. Manchmal werden sie bewusst aufgebaut, manchmal bilden sie sich unter der Hand als Begleitprodukte politischer Arbeit. Manche Archive sind gut geordnet, andere lassen nur schwer eine Ablagesystematik erkennen. Manchmal nehmen sie ziemlich viel Platz in Anspruch, manchmal füllen sie nur ein paar Regale. Spätestens dann, wenn sich die Gruppen und Bewegungen auflösen, die sie beherbergen, stellt sich die Frage nach dem Sinn und der Zukunft dieser Sammlungen.

Bedeutung der Fantifa für die antifaschistische Bewegung

Anfang März diesen Jahres protestierten etwa 500 Menschen auf einer feministischen Demonstration in Münster für das Recht auf selbstbe­stim­­mtes Leben in einer herrschaftsfreien und solidarischen Gesellschaft. Anlass war ein am selben Tag und alljährlich stattfindender „Gebetszug“ reaktionär-fundamentalistischer ChristInnen. Diese sogenannten „1000-Kreuze-Märsche“ stellen zunehmend ein Feld dar, wo sich feministische und antifaschistische Politik treffen. Die Forderung einer Verbindung von Feminismus und Antifaschismus ist jedoch keineswegs neu, schon in den 1980/90er Jahren entstanden daraus zahlreiche Fantifa-Gruppen.