Rechtsrock

Geschäftswelten des Bernd Krick zwischen RechtsRock und Hardcore-Punk

Das „Live at CBGB“-Album der US-Hardcore-Heroen „Agnostic Front“ als limitierte Vinyl-Version, eine Picture-LP der New Yorker Band „Sick Of It All“ und weitere Tonträger haben eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit: Sie erscheinen auf dem Label „Street Justice Records“.Was sich nach links-alternativer Szene anhört, wird allerdings von dem Sauerländer Neonazi Bernd Krick produziert und vertrieben, der eine lange Geschichte in der extremen Rechten vorzuweisen hat und auch hinter dem rechten Musik-Label „German Oi! Records“ steckt.

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Foto: M. Bialek
Die Antworten der NRW-Landesregierung zum RechtsRock in NRW

Anfang Oktober 2020 beantwortete die Landesregierung NRW eine „Große Anfrage“ der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ zum „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen“. Der Inhalt der Antworten ist in Teilbereichen skandalös und desaströs. Skandalös, weil Wissen vorenthalten, viel Unfug erzählt und letztendlich die Öffentlichkeit für dumm verkauft wird. Desaströs, weil die Antwort derart fehlerhaft ist, dass sie als Quelle völlig unbrauchbar ist.

Foto: @flug_hoernchen
Neonazis vor der Toreinfahrt zum „Zuchthaus“ am 17. August 2019 in Hamm.
Neonazis verlieren ihr „Nationales Zentrum“ in Hamm

Die Neonazi-Szene im östlichen Ruhrgebiet hat den Zugriff auf eine wichtige Immobilie verloren. Nachdem das Treiben im „Nationalen Zentrum“ in Hamm seitens der Behörden viele Jahre lang weitestgehend ignoriert wurde, schloss das Bauordnungsamt am 15. Oktober 2019 das „Zuchthaus“ am Kentroper Weg 18. Vorangegangen waren zahlreiche Aktionen und eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit von Antifaschist_innen.

Die RechtsRock-Band „Kotten“ aus Solingen

Die 2014 gegründete Band „Kotten“ aus Solingen gehört sicherlich nicht zu den Stars des RechtsRock. Ein Blick auf ihre Aktivitäten offenbart jedoch Überraschendes: ein Auftritt in Brasilien, enge Verbindungen zur bayrischen Neonazi-Organisation „Voice of Anger“ und Konzerte mit bekannten Bands des RechtsRock.

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Foto: Marian Ramaswamy
"Club H5"-Macher (v.l.): Lars Schulz und Danny Wolff auf einem NPD-Aufmarsch
Hinter „Club H5“ stehen altbekannte Organisatoren

In Hessen soll es eine Neuerung in Sachen Nazi-Events geben: Ein in der Szene kursierender Flyer bewirbt ein Konzert am 30. November 2018, für das ein „Club H5“ verantwortlich zeichnet. Unter dem Motto „Rock against Communism“ wird ein „Balladenabend“ mit „Kategorie C“, „Nahkampf“, „Randgruppe Deutsch“ und einem „Überraschungs Liedermacher“ angekündigt. Ein genauerer Blick zeigt jedoch: das Konzept ist neu, Location und Organisatoren aber altbekannt.

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Hammer Neonazis auf dem Dach ihres Zentrums am 3. Oktober 2017
Neonazismus in Hamm – ein aktueller Überblick

Behörden und Lokalmedien sind sich einig: Die Neonazi-Szene im westfälischen Hamm befinde sich auf dem Rückzug. Dabei haben sich lediglich die Schwerpunkte der Szene verschoben. Statt Parteiaufbau setzt man aktuell auf die Festigung einer rechten Erlebniswelt. In keiner anderen NRW-Stadt fanden in den letzten zwei Jahren so viele Rechtsrock-Events statt.

"Strassmass" auf der Bühne des "Eichfeldtages" der NPD am 4. Mai 2013 in Leinefelde. Von rechts nach links: "Hannes", Denis Zadow, Falk Harry Pirnke
Neonazi-Musiker gründen Deutschrock-Band

„Schuldig“ ist nicht etwa eine weitere „unpolitische“ Band auf dem boomenden Deutschrock-Markt, sondern ein von Mitgliedern der Rechtsrock-Bands „Extressiv“ und „Strafmass“ gegründetes Projekt. Ein „Schuldig“-Auftritt bei der „1. Lüner Deutschrock Nacht“ wurde deshalb kürzlich wieder abgesagt.

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Hannes Ostendorf sing für die "Hooligans gegen Salafisten" am 26. Oktober 2014 in Köln.
Die rechte Band „Kategorie C“

„Kategorie C“ ist 1997 aus einem Projekt mehrerer RechtsRock-Musiker entstanden und zählt heute zu den aktivsten Bands der extremen Rechten. Die Musiker um den Sänger Hannes Ostendorf haben vergeblich versucht, im Mainstream Fuß zu fassen. Es gelang ihnen zwar, eine Fanbasis aufzubauen, die über die klassische RechtsRock-Szene hinausreicht, den Makel, als Band der extremen Rechten wahrgenommen zu werden, konnte „Kategorie C“  jedoch nie abschütteln. Das Projekt Mainstream scheint mittlerweile abgeschrieben.

Foto: lfa
„Pressefotografin“ Melanie Dittmer bei der Arbeit
Melanie Dittmer: eine extrem rechte Aktivistin unter der Lupe

„Der wohl beste Artikel zu unserer Demonstration“, jubelte im Nachgang des Aachener Neonazi-Aufmarsches vom 29. März 2014 der Aachener Kreisverband der „Die Rechte“ auf seiner „Facebook“-Seite. Und verwies auf einen Beitrag auf der Internetwerbeplattform „lokalkompass.de“, die es registrierten NutzerInnen erlaubt, eigene Beiträge zu veröffentlichen. Autorin des Artikels war die in Höxter geborene, in Dorsten (Kreis Recklinghausen) aufgewachsene, später u.a. in Düsseldorf und Essen wohnhafte und heute in Bornheim (Rhein-Sieg-Kreis) lebende Melanie Dittmer.

14. Oktober 2014 | nrwrex

DÜSSELDORF - Für ein RechtsRock-Konzert am 18. Oktober wird derzeitig via Flyer im Internet u.a. auf "Rock Against Communism"-Pages geworben. Stattfinden soll es im "Rhein-Ruhrgebiet", nähere Infos können über eine E-Mail-Adresse angefordert werden. Angekündigt werden die Bands "Sleipnir" (NRW), "Frontfeuer" (Brandenburg), "Wolfsfront" (Saarland) und "Blindfolded" (Niederlande).

Das Konzert steht unter dem Motto "Wunderbare Jahre", Titel eines "Sleipnir"-Songs. Ob das Konzert in Zusammenhang mit dem ebenfalls am 18.

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