Shoa

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Foto: Hans Weingartz - www.pass-weimgartz.de/hw.htm (CC BY-SA 2.0)
Gaskammer und Krematorium des KZ Stutthof.
Ein Kommentar zum Stutthof-Prozess in Münster

Mit der Aussetzung des Prozesses endete Mitte Dezember 2018 der Versuch einer juristischen Aufarbeitung der Verbrechen im Konzentrationslager Stutthof vorerst ergebnislos. Der wegen Beihilfe zum hundertfachen Mord angeklagte ehemalige SS-Mann Johann R. aus dem Kreis Borken ist inzwischen nicht mehr verhandlungsfähig.

Foto: Hans Weingartz - http://www.pass-weingartz.de/hw.htm (CC BY-SA 2.0)
Ein Ort der Ausbeutung, Quälerei und Vernichtung

Als Johann R. am 7. Juni 1942 seinen Dienst als Mitglied der 3. Kompanie des SS-Totenkopfsturmbannes im Konzentrationslager Stutthof antrat, existierte das Lager bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren. Die Geschichte des Lagers, bei dem Dorf Sztutowo nahe Danzig gelegen, war eng mit der für die Nazis als Symbol wichtigen Hafenstadt verbunden. Im Laufe seines Bestehens wurden 110.000 Gefangene in Stutthof registriert.

Der Erinnerungsort Alter Schlachthof der Hochschule Düsseldorf

Der neue Campus der Hochschule Düsseldorf im Stadtteil Derendorf wurde auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Schlachthofes (1899 bis 2002) errichtet. Erhalten sind zwei denkmalgeschützte Gebäude: die Pferdeschlachthalle, die künftig als Studierendenzentrum dienen soll, und die frühere Großviehmarkthalle. Letztere diente während des Zweiten Weltkriegs als Deportationssammelstelle für jüdische Menschen des gesamten Regierungsbezirkes Düsseldorf.

Von Konzentrationslagern und Vernichtungslagern

Das Wort „Lager“ ruft in unseren Breiten unweigerlich Assoziationen mit den nationalsozialistischen Konzentrationslagern hervor. Für diese steht wiederum Auschwitz als Beispiel und Symbol. So hilfreich diese in vielen Köpfen fest verankerte Assoziationskette für das Wachhalten der Erinnerung an Shoa und glücklicherweise mittlerweile auch Porajmos – der nationalsozialistische Völkermord an den europäischen Sinti und Roma – ist, so viele Schwierigkeiten bringt die Verengung des Begriffes „Lager“ bzw. „Konzentrationslager“ oftmals mit sich, denn mit dem Wissen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der nationalsozialistischen und anderer Zwangslager gehen so auch viele wertvolle Argumente verloren. Gute Gründe, einmal der Frage nachzugehen, wie sich Konzentrations- und Vernichtungslager untereinander und von anderen Lagern unterscheiden.

Dreharbeiten mit Zvi Cohen
Ein Dokumentarfilm mit Shoah-Überlebenden im Kibbuz Ma’abarot

In vierjähriger Arbeit entstand der Dokumentarfilm „Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot“ der Projektgruppe „Docview“. Dieser orientiert sich an den biographischen Erzählungen von fünf Menschen, die – der nationalsozialistischen Verfolgung in Deutschland entkommen – einen sozialistischen Kibbuz im damaligen Palästina aufbauten. Als lebendiges Zeitzeugnis soll er auch kommenden Generationen einen empathischen Zugang zum Erlebten vermitteln. Der Produktionsprozess des Filmes wurde basisdemokratisch und ohne klare Aufgabentrennung organisiert.

Interview mit Sally Perel

„Ich war Hitlerjunge Salomon“, die Geschichte des jüdischen Jungen Sally Perel, der den Nationalsozialismus unter falscher Identität in der Uniform seiner Feinde überlebte, ist heute eines der meistgelesenen Bücher im Schulunterricht zum Thema Nationalsozialismus und wurde 1990 verfilmt. Als einer der letzten Zeitzeugen besucht Sally Perel seit Jahren auf Lesetouren Schulen in Deutschland. Wir haben Sally getroffen und über sein Leben als Hitlerjunge und seinen Umgang mit der Vergangenheit gesprochen.

Das Warschauer Ghetto und der Aufstand – Teil II

Nachdem die Deutschen 300.000 Menschen deportiert und ermordet haben, verbleiben im Ghetto noch rund 60.000 Menschen. Die Überlebenden glauben nicht mehr daran, dass es eine Überlebenschance für sie gibt und beginnen energisch, einen Aufstand gegen die Nazis vorzubereiten. Im April 1943 ist es soweit. Die Widerstandskämpfer_innen liefern den Deutschen, die das Ghetto endgültig räumen wollen, einen erbitterten Kampf. 

Das Warschauer Ghetto und der Aufstand – Teil I

Am 19. April dieses Jahres jährte sich der Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto zum 70. Mal. Das Ghetto in der polnischen Hauptstadt war das größte, das die Nationalsozialisten eingerichtet hatten. Es war nicht das einzige, in dem die Jüdinnen und Juden sich bewaffnet gegen die Deutschen wehrten. Allerdings hat der Widerstand nirgends ein solches Ausmaß angenommen. Schlecht ausgerüstet und mit wenigen Kämpfern gelang es den jüdischen Organisationen, den Deutschen über Wochen erbitterte Gefechte zu liefern.